1760 – Die Erfindung
Der belgische Erfinder Jean-Joseph Merlin präsentiert die ersten Rollschuhe – inspiriert vom Schlittschuhlaufen.
1849 – Rollschuhe auf der Opernbühne
In der Pariser Oper begeistert eine 16-minütige Ballett-Einlage auf Rollschuhen in Giacomo Meyerbeers „Der Prophet“.
1863 – Die Geburtsstunde der Quads
Der Amerikaner James L. Plimpton entwickelt den Quad-Skate mit drehbaren Achsen – ein Gamechanger.
→ Rollschuhbahnen boomen in den USA. Die Rollen bestehen damals noch aus Eisen.
1876 – Erste Rollschuhläufer*innen in Deutschland
In der Berliner Hasenheide gleiten erstmals Skater durch die Hauptstadt – Rollschuhfahren erreicht Europa.
Spätes 19. Jahrhundert – Rollschuhfieber in Europa
In Deutschland entstehen mehr als ein Dutzend Rollschuhbahnen.
→ Besonders beliebt beim Adel, Diplomaten und gut Betuchten.
→ Gleichzeitig: Die Erfindung des Kugellagers macht das Fahren deutlich effizienter.
1900er – Rollschuhe als Sport
Rollhockey, Weitsprung und weitere Disziplinen etablieren sich.
→ 1910: In Berlin gibt es mehr Rollschuhfahrer als Radfahrer!
1930er - Bau der Rollschuhbahn
Die Rollschuhbahn im Planten un Blomen (Holstenwall 30, 20355 Hamburg) ist ein Kulturgut mit fast 90 Jahren Geschichte. Ursprünglich als Eisbahn 1935 angelegt, entwickelte sie sich stetig weiter – besonders für Rollsport im Sommer ist sie heute ein zentraler Treffpunkt in Hamburg. Nach Herausforderungen bei der Sanierung wurde sie in den letzten Jahren erfolgreich revitalisiert und erfreut sich seither großer Beliebtheit.
Zusammenfassung
Zeitraum Ereignis
1935 Eröffnung der Eis- & Rollschuhbahn zur IGA
~1970 Alte Bahn aufgegeben, Übergang zur neuen Wallanlagen-Bahn
1973 Ausbau der Anlage zur IGA – etabliert sich im Wallringpark
2015–2017 Denkmalgerechte Sanierung durch Stefan Rimpf
Sommer 2017 Kritische Oberfläche – Ärger bei Nutzern
Ende 2020 Wiederöffnung nach Kritik & juristischem Streit
Ausführliche Infos und mehr Bilder zur Rollschuhbahn in Planten und Blomen erfährst du hier.
1940er - Nachkriegszeit
Erste Aufnahmen von hamburgs rollschuhlaufenden Kindern haben wir in diesem Video aus dem Jahr 1948 gefunden. Wenige Jahre nach Kriegsende und in einer völlig zerstörten Stadt war es sicherlich eine schöne Abwechslung durch die Straßen zu rollen.
1950er – Das praktische Modell
Das 4-Rad-Modell zum Unterschnallen wird in den USA populär – ideal für Kinder und Einsteiger.
In den frühen 1950ern gewinnt Rollschuhlaufen in Deutschland, auch in Hamburg, an Popularität – oft als Freizeitbeschäftigung bei Jugend als Alternative zu Tanz und Kino.
Typisch waren mobile Rollbahn-Installationen bei Volksfesten, Stadtteil-Festen und in Tanzcafés. Spezielle Indoor-Bahnen mussten meist angemietet oder von privaten Initiativen betrieben werden.
1960er – Rollerskates als Lifestyle
In den USA verbreiten sich Rollerskates aus Kunststoff oder Leder – sportlich & stylish.
1970er - Popkultur & erste Clubs
Mit dem Boom von Disco und Popkultur tauchen Rollschuhclubs in Großstädten auf – Hamburg bildet da keine Ausnahme. Jugendliche treffen sich in Hallen, z. B. im Uhlenhorst-Eisstadion im Sommer als Kombibahnen.
Es kursiert vereinzelt, dass Mobile Rollschuhbahnen bei Stadtfesten oder in Jugendzentren auftauchen – oft organisiert von Schulen oder Kirchen.
1980er - Rollerrinks
Die 80er Jahre waren die Hochphase des Rollschuh-Sports und -Tanzes. Dies spiegelt sich auch in den zahlreichen Rollschuhbahnen der damaligen Zeit wieder. Gleich 4 Bahnen gab es in unserer Stadt verteilt. Auch die Straßen wurden damals unsicher gemacht. Ein beliebter Treffpunkt war u.a. der Jungfernstieg.
Im Folgenden haben wir Infos zu den Rollerrinks gesammelt und hier aufgeführt.
KANNST DU INFORMATIONEN ZU DEN RINKS ERGÄNZEN ODER VERBESSERN? SCHREIBE UNS GERNE EINE MAIL!
ROLLER CENTER (EPPENDORF)
Ort: Osterfeldstraße 32-34, 22529 Hamburg
Eröffnung: 11.12.1981
Schließung: September 1987
Betreiber: Peter Hesse, Walter Söhle; später Hans Pütz
DJs: Sven Glede, Nico Gasparatos, Jörg Hens, Thorsten Möller, Savvas Ventouris, Peter
Erkennungsmerkmal der Bahn: gelbe Bande
Fakten: Rundkurs mit Bodenwelle (Breite ca. 5 m, Länge 150 m)
Mehr Hintergrundinfos zum Roller Center findest du hier.
SKATELAND OCHSENZOLL
Ort: Essener Straße 97 (Halle 218), 22419 Hamburg
Eröffnung: 23.11.1983
Schließung: 09.11.1985
Betreiber: ?
DJs: Rudi Druve, Carsten Gebert, Oliver Babatz, Stefan Beese, Ole Lehmann
Erkennungsmerkmal der Bahn: rote Bande, große ovale Fläche mit Halfpipe nebenan
Mehr Hintergründe zum Skateland findest du hier.
INDIANAPOLIS, EHEMALS ROLLER PARK (LOHBRÜGGE)
Ort: Osterrade 53, 21031 Hamburg
Eröffnung: Frühling 1984
Schließung: 04.04.1992
Betreiber: Karl-Norbert Pirsch- Steigerwald, Winfried "Winni" Achtznich Pirsch-Steigerwald
DJ: Heiko Schmitt, Winni Achtznich, René Kostbahn
Erkennungsmerkmal der Bahn: Erst rote, später blaue Bande
Fakten: Rundkurs (Breite 8-10 m, Länge 132,50 m) und Tanzflächen
Genauere Infos zum "Indi" findest du hier.
1987 – Rollschuhmusical
Mit Starlight Express kommt ein weltweites Rollschuh-Musical-Phänomen auf die Bühne.
1990er – Die Inliner-Revolution
Inlineskates werden populär und verdrängen die klassischen Quads – besonders bei Jugendlichen und im Freizeitsport.
2000er - RSP: ROLLERSKATE PARTY "REVIVAL"
Ort: Dima Sportcenter (Lohbrügge), Berlin (2012), Bremen (2012) und Lüneburg (2016)
Start: 05.09.2009
Ende: 18.04.2015
Veranstalter: Heiko Schmitt
Infos: 14 Veranstaltungen, 11 davon im Dima Sportcenter
Du hast eine schöne Anekdote zu den RSP? Teile sie uns doch gerne hier mit!
2010er - ROLLERSKATE JAM
Ort: Mojo Club - Reeperbahn 1, 20359 Hamburg und im Bunker (Feldstraße)
Start: 2015
Ende: offen
DJs: DJ Mad, Gameboimusic, DJ Rita
Du hast eine schöne Anekdote zu den RollerskateJams? Teile sie uns doch gerne hier mit!
DANCE N' SKATE, EHEM. SPORTSPASS SPECIAL
Ort: Westphalensweg 11, 20099 Hamburg
Start: 08.10.2016
Ende: offen
DJ: Dedl
Veranstalter: Sportspaß mit Isa & Markus
Info: Jeden ersten Samstag im Monat (Sept.-Mai)