Die Geschichte des Rollerskatings

Wie begann das Rollerskaten in Hamburg und welche Meilensteine haben die lokale Szene geprägt? Auf dieser Seite erfährst du die spannende Entwicklung – von den ersten Schritten bis zu den prägenden Rollerrinks, die das Rollschuhlaufen in der Hansestadt nachhaltig beeinflusst haben. Entdecke, warum gerade die Geschichte des Rollerskatens in Hamburg so besonders ist und was sie zu einer einzigartigen Bewegung macht, die auch heute wieder begeistert.

 

Komm' mit auf eine spannende Zeitreise!

 

1760 – Die Erfindung

Der belgische Erfinder Jean-Joseph Merlin präsentiert die ersten Rollschuhe – inspiriert vom Schlittschuhlaufen.

🔗 Mehr hören beim NDR

 

1849 – Rollschuhe auf der Opernbühne

In der Pariser Oper begeistert eine 16-minütige Ballett-Einlage auf Rollschuhen in Giacomo Meyerbeers „Der Prophet“.

 

1863 – Die Geburtsstunde der Quads

Der Amerikaner James L. Plimpton entwickelt den Quad-Skate mit drehbaren Achsen – ein Gamechanger.

→ Rollschuhbahnen boomen in den USA. Die Rollen bestehen damals noch aus Eisen.

1876 – Erste Rollschuhläufer*innen in Deutschland

In der Berliner Hasenheide gleiten erstmals Skater durch die Hauptstadt – Rollschuhfahren erreicht Europa.

[Bildquelle: GEO Epoche Nr. 52,  Seite 20]

 

Spätes 19. Jahrhundert – Rollschuhfieber in Europa

In Deutschland entstehen mehr als ein Dutzend Rollschuhbahnen.

→ Besonders beliebt beim Adel, Diplomaten und gut Betuchten.

→ Gleichzeitig: Die Erfindung des Kugellagers macht das Fahren deutlich effizienter.

 

1900er – Rollschuhe als Sport

Rollhockey, Weitsprung und weitere Disziplinen etablieren sich.

→ 1910: In Berlin gibt es mehr Rollschuhfahrer als Radfahrer!

🔗 Zur Geschichte bei WELT.de

1909 - Rollschuhbahn im Velodrom in Hamburg Rothenbaum

Die Betreiber des im Jahre 1899 eröffneten Velodroms, welcher planmäßig für den Radsport genutzt werden sollte, gerieten in wirtschaftliche Nöte und im Jahre 1909 übernahm die Roller Rink Company (später "Hamburger Rollschuhbahn GmbH") den Stahlbau. Leider forderte die Stadt bereits 1912 die Schließung der Rollschuhbahn und den Abriss der Halle aufgrund städtischer Planungen. Weitere Infos findest du hier in der Quelle.

Planten un Blomen

1930er - Bau der Rollschuhbahn

Die Rollschuhbahn im Planten  un  Blomen (Holstenwall 30, 20355 Hamburg) ist ein Kulturgut mit fast 90 Jahren Geschichte. Ursprünglich als Eisbahn 1935 angelegt, entwickelte sie sich stetig weiter – besonders für Rollsport im Sommer ist sie bis heute ein zentraler Treffpunkt in Hamburg.

 

Ausführliche Infos und mehr Bilder zur Rollschuhbahn in Planten und Blomen bekommst du hier.

Fotos: Rollschuhbahn in den 80er Jahren (Privat-Archiv)

Chronos-Media

1940er - Nachkriegszeit

Erste Bewegtbildaufnahmen von Hamburgs rollschuhlaufenden Kindern haben wir in diesem Video aus dem Jahr 1948 gefunden. Wenige Jahre nach Kriegsende und in einer völlig zerstörten Stadt war es sicherlich eine schöne Abwechslung durch die Straßen zu rollen.

1950er – Das praktische Modell

Das 4-Rad-Modell zum Unterschnallen wird in den USA populär – ideal für Kinder und Einsteiger.

In den frühen 1950ern gewinnt Rollschuhlaufen in Deutschland, auch in Hamburg, an Popularität – oft als Freizeitbeschäftigung bei Jugend als Alternative zu Tanz und Kino.

Typisch waren mobile Rollbahn-Installationen bei Volksfesten, Stadtteil-Festen und in Tanzcafés. Spezielle Indoor-Bahnen mussten meist angemietet oder von privaten Initiativen betrieben werden.

 

1960er – Rollerskates als Lifestyle

In den USA verbreiten sich Rollerskates aus Kunststoff oder Leder – sportlich & stylish.

 

1970er -  Popkultur & erste Clubs

Mit dem Boom von Disco und Popkultur tauchen wieder Rollschuhclubs in Großstädten auf – Hamburg bildet da keine Ausnahme. Jugendliche treffen sich in Hallen, z. B. im Uhlenhorst-Eisstadion im Sommer als Kombibahnen.

Es kursiert vereinzelt, dass Mobile Rollschuhbahnen bei Stadtfesten oder in Jugendzentren auftauchen – oft organisiert von Schulen oder Kirchen.

1980er - Rollerrinks

Die 80er Jahre waren die Hochphase des Rollschuh-Sports und -Tanzes. Dies spiegelt sich auch in den zahlreichen Rollschuhbahnen der damaligen Zeit wieder. Gleich 4 Indoor-Bahnen gab es in unserer Stadt verteilt. Auch die Straßen wurden damals unsicher gemacht. Ein beliebter Treffpunkt war u.a. der Jungfernstieg.

Fotos: Auf den Straßen in den 80er Jahren, links Jungfernstieg, rechts Reeperbahn (Privat-Archiv)

Im Folgenden haben wir spannende Infos zu den Hamburger Rollerrinks gesammelt und hier aufbereitet.

 

KANNST DU INFORMATIONEN ZU DEN RINKS ERGÄNZEN ODER VERBESSERN? SCHREIBE UNS GERNE EINE MAIL!

ROLLER CENTER (EPPENDORF)

 

Ort: Osterfeldstraße 32-34, 22529 Hamburg

Eröffnung: 11.12.1981

Schließung: September 1987

Betreiber: Peter Hesse, Walter Söhle; später Hans Pütz

DJs: Sven Glede, Nico Gasparatos, Jörg Hens, Thorsten Möller, Savvas Ventouris, Peter

Erkennungsmerkmal der Bahn: gelbe Bande

Fakten: Rundkurs mit Bodenwelle (Breite ca. 5 m, Länge 150 m)

 

Mehr Hintergrundinfos und Bilder zum Roller Center findest du hier.


ROLLERSKATING UNIVERSUM

 

Ort: Möllner Landstraße 3, 22111 Hamburg (Legiencenter)

Eröffnung: 14.10.1982

Schließung: ?

DJ: Uwe Voss (Vossibär), Willem

Erkennungsmerkmal der Bahn: Säulen auf der Tanzfläche

 

Weitere Infos über das Universum findest du hier.


SKATELAND OCHSENZOLL

 

Ort: Essener Straße 97 (Halle 218), 22419 Hamburg

Eröffnung: 23.11.1983

Schließung: 09.11.1985

Betreiber: ? GmbH

DJs: Rudi Druve, Carsten Gebert, Oliver Babatz, Stefan Beese, Ole Lehmann

Erkennungsmerkmal der Bahn: rote Bande, große ovale Fläche mit Halfpipe nebenan

 

Mehr Hintergründe und Fotos zum Skateland findest du hier.


INDIANAPOLIS, EHEMALS ROLLER PARK (LOHBRÜGGE)

 

Ort: Osterrade 53, 21031 Hamburg

Eröffnung: Frühling 1984

Schließung: 04.04.1992

Betreiber: Karl-Norbert Pirsch- Steigerwald, Winfried "Winny" Achtznich Pirsch-Steigerwald

DJ: Heiko Schmitt, Winny Achtznich, René Kostbahn

Erkennungsmerkmal der Bahn: Erst rote, später blaue Bande

Fakten: Rundkurs (Breite 8-10 m, Länge 132,50 m) und Tanzflächen

 

Genauere Infos und Bilder zum "Indi" findest du hier.


1987 – Rollschuhmusical

Mit Starlight Express kommt ein weltweites Rollschuh-Musical-Phänomen auf die Bühne.

 

1990er – Die Inliner-Revolution

Inlineskates werden populär und verdrängen die klassischen Quads – besonders bei Jugendlichen und im Freizeitsport.

2000er - RSP: ROLLERSKATE PARTY "REVIVAL"

 

Ort: Dima Sportcenter (Lohbrügge), Berlin (2012), Bremen (2012) und Lüneburg (2016)

Start: 05.09.2009

Ende: 18.04.2015

Veranstalter: Heiko Schmitt

Infos: 14 Veranstaltungen, 11 davon im Dima Sportcenter

2010er - ROLLERSKATE JAM

 

Ort: Mojo Club - Reeperbahn 1, 20359 Hamburg und im Bunker (Feldstraße)

Start: 2014

Ende: offen

DJs: DJ Mad, Gameboimusic, DJ Rita

DANCE N' SKATE, EHEM. SPORTSPASS SPECIAL

 

Ort: Westphalensweg 11, 20099 Hamburg

Start: 08.10.2016

Ende: offen

DJ: Dedl

Veranstalter: Sportspaß mit Isa & Markus

Info: Jeden ersten Samstag im Monat (Sept.-Mai)

2020er - ROLL INN

 

Ort: "Jupiter" (ehem. Karstadt Sport), Mönckebergstraße 2, 20095 Hamburg

Start: 23.07.2022

Ende: 08.03.2024

Veranstalterin: Maaike Dirkx

DJ: u.a. Nils

Infos: Party, z.B. auch Halloweenparty, fand auf einem Geschoss statt, gelaufen wurde um den Rolltreppenkern herum.